Le Chaim!

Liebe Spartacus-Sympathisant_innen, Gäst_innen und Barbesucher_innen,

damit ihr diesen etwas längeren Text auch bis zum Ende durchlest, gibt es hier schon mal nen Spoiler: Sterni wird teurer und zwar um 50 Cent und Club Mate fliegt raus. Warum erklären wir ausführlich mit diesem Text und spezifischer nochmal zum Ende hin…

Herzlich willkommen zur Saison 2017/2018 im Spartacus. Wir haben die diesjährige Sommerpause genutzt um Kräfte zu sammeln und ein wenig an den sichtbaren und unsichtbaren Inhalten des Clubs zu schrauben, diese weiterzuentwickeln und umzudenken. Wir blicken auf einen ereignisreichen Sommer zurück und wollen kurz in eine zentrale Veränderung einleiten: unser Getränkeangebot.
Wir haben uns in einem einjährigen Prozess für die Umstellung unseres Getränkesortiments entschieden. Das Ergebnis werdet ihr ab sofort im Spartacus genießen können. Wir hoffen sehr, dass es euch schmeckt und dass dieser Text verständlich erklären kann, warum hier und da um ‘nen Taler mehr für den Drink gebeten wird.

Das Sortiment hat sich vor allem verändert, weil wir bei der Vorbereitung einer "Verkostungskneipe" im Juli 2016 gemerkt haben, dass es mittlerweile viele Getränke auf dem Markt gibt, die mehr als nur Flaschenware sein wollen. Und einige gehen weit darüber hinaus sich nur als Produzenten von Zuckerwasser oder Alkoholika zu verstehen. Hier seien Soli Mate, Charitea oder auch Quartiermeister genannt. Wir haben auf unserer Suche viele spannende Menschen und Konzepte kennengelernt, deren Produkte wir gerne anbieten wollen.
Aus diesem Grund haben wir unser Sortiment genauer unter die Lupe genommen und überlegt was für Inhalte (Zutaten und Hersteller_innen) in unseren Getränke stecken. Im Zusammenspiel mit aussagekräftigen Ergebnissen durch die Verkostung haben wir eine Idee entworfen, die sich an drei Punkten orientiert:

  1. Wir wollen Getränke von Kollektivbetrieben mit politischen, sozialen und kulturellen Ansprüchen ins Sortiment aufnehmen und gegen alten, unpolitischen Bestand tauschen.
  2. Wir wollen das Preisniveau möglichst halten, aber auch kleine und neue Getränkesorten aufnehmen können.
  3. Wir wollen für alle was dabei haben.

Daraus ergeben sich viele kleine Veränderungen, die ihr auf der Karte findet - Preise, Sortiment, ja sogar die ganze Karte ist neu.

Auf zwei Sachen wollen wir aber noch genauer eingehen:

  • Warum kostet das Sterni jetzt plötzlich 1,50 Euro?
    Der Preis ist um 50 Cent angehoben worden, weil wir nur so den Einstieg von Getränken wie Soli Mate möglich machen können ohne die Preisschraube bei genau diesen Getränken zu weit nach oben drehen zu müssen. Hier gegenfinanzieren die Standardgetränke (ohne besonderen background) die Produkte mit politischem Inhalt und Output, damit diese verträglichen Preisen angeboten werden können.

  • Warum gibt es keine Club Mate mehr?
    Uns ist klar, dass der Club- und Nachtbetrieb komplett von Club Mate besetzt ist. Für uns macht es daher keinen Sinn "alibi-mäßig" die großartige Soli-Mate ins Sortiment zu nehmen, damit sie im Kühlschrank stehen bleibt und alle weiter Club Mate trinken - einfach aus Gewohnheit. Im Übrigen schmeckt uns Soli-Mate auch viel besser, sollte das Argument "Trinken für den guten Zweck" noch nicht reichen.

Wir verstehen uns als politisch handelndes Kollektiv und sind uns bewusst, dass sich die uns umgebenden kapitalistischen Zustände nicht wegkonsumieren lassen, wenn wir ein Getränk gegen das andere tauschen. Wir verkaufen als Club Getränke und Eintrittskarten um eine Struktur und einen Raum zu finanzieren und zu ermöglichen, der Inhalte transportiert und zum Aktiv-Werden anregt. Deswegen haben wir uns entschieden Getränken und Kollektiven einen Platz zu geben, deren Agenda mehr umfasst als nur Brause oder Bier abzufüllen.

Le Chaim!